"Wir setzen uns dafür ein, dass niemand in Hamm am Rand der Gesellschaft steht", beschrieb Fachbereichsleiter für Soziale Hilfen, Berthold Schöpe, bei seiner Begrüßung die Vision der Caritas Hamm. Holtkotte informierte sich über den Einsatz des Sozialverbandes für obdachlose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in Hamm. Carl Neu, Teamleiter der Wohnungsnotfallhilfe, erläuterte, durch welche Hilfestellungen beispielsweise Mietrückstände abgebaut und der Verlust der Wohnung verhindert wird. "Besonders schwierig ist es aktuell, Obdachlose in Wohnraum zu vermitteln", berichtete Neu. "Es fehlen schlicht und ergreifend Wohnungen, die für diese Menschen zum Wiedereinstieg geeignet sind, was besondere Voraussetzungen benötigt wie z. B. intensive Betreuung, aber auch Größe und Lage der Wohnung".
In Begleitung von Dechant Röttger besuchte Weihbischof Holtkotte die Streetworkerin der Caritas in ihrem Büro am Bahnhof und ließ sich über die besonderen Herausforderungen der Kontaktaufnahme und Begleitung von Menschen, die auf der Straße leben oder ins Drogenmilieu abgerutscht sind, berichten. Anschließend besuchten Holtkotte und Röttger die Räume der Caritas in der Einmalübernachtungsstelle an der Dortmunder Straße. "Die Räume liegen zu weit von der Innenstadt entfernt, so dass viele Obdachlose gar nicht erst hier ankommen", beschrieb Neu die Schwierigkeiten an diesem Standort. Deshalb arbeite man gemeinsam mit der Stadt an einer alternativen Lösung in Bahnhofsnähe. "Wir haben das Konzept eines Gasthauses entwickelt, das als niedrigschwellige Anlaufstelle dienen soll und wovon wir uns eine bessere Betreuung der Zielgruppe erhoffen", führte der Caritas-Mitarbeiter weiter aus.
Weihbischof Holtkotte zeigte sich beeindruckt von den vielfältigen und miteinander vernetzten Hilfen der Caritas. "Dass die Franziskusküche in diesem Jahr seit 35 Jahren besteht, ist einerseits ein großartiger Zeichen für das Engagement der Caritas, aber zugleich ein trauriger Beleg dafür, dass in unserem Sozialstaat immer noch Menschen durch die Maschen rutschen", resümierte der Weihbischof und danke den Mitarbeitenden der Caritas für ihr lebendiges Zeugnis der christlichen Nächstenliebe.
Bildunterschrift: Michaela Labbuda (Dekanatsreferentin), Weihbischof Holtkotte, Karl Neu (Caritas) und Dechant Röttger (v.l.) besuchen die Einmalübernachtungsstelle an der Dortmunder Straße.