Und der geht so: Stühle raus, Tische raus, Papierdecke drauf. Und was verzehrt wird, bringen die Teilnehmer selbst mit.
Der "Tag der offenen Gesellschaft" geht auf eine Initiative von vier Männer zurück.
- André Wilkens Politologe,
- Harald Welzer, Soziologe und Zukunftsforscher,
- Alexander Carius, ThinkTank-Gründer, und
- Stefan Wegner, Werbe-Experte.
Sie riefen Ende Oktober 2015 unter dem Eindruck der gelebten Willkommenkultur einerseits und der sich immer stärker zeigenden Abgrenzung der Menschen von einer Einwanderungsgesellschaft eine Debatte aus, die in vielen Stadttheater stattfand - die Frage: "Welches Land wollen wir sein?"
Daraus entwickelte sich ein knappes Jahr später die "Initiative offene Gesellschaft". Das Ziel: Einsatz für Freiheit Demokratie und eine starke Zivilgesellschaft. Sichtbarster Ausdruck dieser Pro-Haltung ist der Tag der offenen Gesellschaft. Das Quartett gibt das Motto vor, mehr nicht: Tische raus, Stühle raus, Nachbarn, Fremde und Freunde einladen und einfach mal die Demokratie feiern. 20 000 Menschen folgen nach Angaben der Veranstalter in ganz Deutschland diesem Aufruf am 17. Juni 2017. 25 000 an
500 Tafeln waren es im vergangenen Jahr.
"Eine von den zehn Thesen für eine offene Gesellschaft hat mich beeindruckt: Die größte Gefahr für die Demokratie ist nicht, dass sie zu viele Feinde, sondern dass sie zu wenig Freunde hat. Wir wollen zeigen, dass es in Heessen viele, viele Freunde für die offene demokratische Gesellschaft gibt, und wir wollen zeigen, dass Demokratie unser höchstes Gut ist." (Erzina Brennecke, Bezirksvorsteherin)
In diesem Jahr fällt der Tag auf den 15. Juni, und in Heessen werden jetzt schon Tische und Stühle geputzt. Für die letzten Vorbereitungen trafen sich kattholischen Gemeinde Papst Johannes, AWO, Caritas und viele mehr.
Zehn Tische sind bereits reserviert. Je ein Tisch bereiten der alevitische Kulturverein, die ehemaligen Helfer der Alfred-Fischer-Halle, die SPD, das AWO-Seniorenzentrum am Westberger Weg, der Caritas-Kleiderladen, die Sportgruppe von Ulrike Köhler, der DRK-Treffpunkt in der Asternstraße und Gemeindereferent Christoph Knuf und seine Freunde vor, zwei Tische werden für das Jugendzentrum aufgestellt.
Und weitere könnten folgen. Caritas-Stadtteilarbeiterin Beate Lütkenhaus spricht noch die afrikanische Gemeinde an. Anmeldungen sind bei ihr im Stadtteilbüro möglich. Die Realschule hat zwar keinen Tisch reserviert, deren Schüler legen aber mit Sprühkreide Spuren vom Marktplatz zur Sachsenhalle.
Flyer und Plakate werden folgen. Auf dass möglichst viele Menschen dem Aufruf folgen, sich gemeinsam an einen Tisch zusetzen und die offene Gesellschaft sowie die Demokratie zu feiern.
Info
Wer noch Tische reservieren will, kann das bei Caritas-Stadtteilarbeiterin Beate Lütkenhaus tun.